Sie kann wieder mit mehr als 2000 Stichwörtern aufwarten. Noch einmal sind weit über hundert typische Bochumer Begriffe und Namen neu hinzugekommen und außerdem eine Fülle von Erweiterungen des Bedeutungsspektrums schon vorhandener Wörter. Sehr hilfreich war, dass die Bochumer Kulturredaktion der WAZ unseren Aufruf, neue Wortschätzchen einzuschicken, publizistisch unterstützt hat.
Einige Stichwörter aus den vorherigen Auflagen haben wir herausgenommen, da sie uns inzwischen zu weit verbreitet schienen. Zu den verschiedenen Auflagen der „Bochumer Wortschätzchen” haben über fünfhundert Leserinnen und Leser beigetragen. Wir sind froh, dass alle Auflagen solchen Zuspruch gefunden haben; nicht nur der zügige Verkauf, auch die zahlreichen Zuschriften beweisen es. Auffällig ist nach wie vor, dass uns viele ehemalige Bochumer schreiben, die längst fern ihrer alten Heimat leben. Offenbar stellt das Nachdenken über die Heimatsprache ein sinnfälliges Mittel dar, sich seiner Herkunft und seiner Wurzeln zu vergewissern.
Was die Gebräuchlichkeit der gesammelten Ausdrücke betrifft, so wird nach wie vor kein Bochumer Alleinanspruch erhoben. Der Titel des Buchs macht deutlich, dass es sich um Wörter und Wendungen handelt, die Bochumerinnen und Bochumern zu „Schätzchen” geworden sind. Den Titel haben wir bewusst so gewählt, weil er im Sinne der Einzahl und auch der Mehrzahl verstanden werden kann. Außerdem signalisiert er die Nähe zum Begriff „Wortschatz”; diese Vieldeutigkeit wäre durch die niederdeutsche Variante „Wortschätzkes” nicht zu erstellen gewesen. Manches von dem, was wir gesammelt haben, ist auch in anderen Städten des Ruhrgebiets und im westfälischen Raum bekannt, aber um einen eigenen Bochumer Kern herum hat sich eine für unsere Region typische Mischung ergeben. Auch in dieser Jubiläums-Auflage sind die vertrauten Lebensbereiche wieder stark vertreten: Geschlechterbeziehungen, Kneipe, Fußball, Nachbarschaft und Küche spielen eine große Rolle. Wie schon in den letzten Auflagen scheint es auch im vorliegenden Band, als ob sich in unserer Sammlung zunehmend harmonischer einige Gegensätze vereinigten: das Ländliche und das Urbane, das Bäuerliche und das Industrielle, das Junge und das Alte, das Freche und das Zarte.
Das Interesse an unserem Projekt hat zwanzig Jahre angehalten und es immer weiter vervollständigt. Erneut halten wir die Abrundung für verwirklicht und rufen deshalb nicht mehr zur Einsendung weiterer Wörter auf. Der Spaß am Unternehmen Bochumer Wortschätzchen wird dadurch nicht gemindert.
So wünschen wir Ihnen wieder viel Vergnügen beim Lesen und danken allen, die mitgemacht haben, für ihr großes Engagement!